Karl-Foerster-Garten in Potsdam

Erster Ausdruck der planerischen Vorstellungen von Karl Foerster war der Garten seines Privathauses in Bornim bei Potsdam, angelegt ab 1910.

Die Grundstruktur der Anlage wird Willy Langezugeschrieben, ohne dass es hierfür einen Nachweis gibt. Vor allem diente der Garten als Experimentierfläche für neue Pflanzensorten und mögliche Pflanzenkombinationen. Deshalb hat er immer wieder Veränderungen erfahren.

Enge Freundschaft und berufliche Bindungen pflegte Karl Foerster mit führenden Landschaftsarchitekten seiner Zeit (Willy Lange, Herrmann Mattern, Hertha Hammerbacher, Herrmann Göritz, Walter Funke). Der Bepflanzungsstil im Garten ist somit auch integrativer Ausdruck dieses ständigen intellektuellen Austausches.

In seinen Büchern beschreibt Foerster die hier erprobten Pflanzenkombinationen und veröffentlicht zahlreiche Fotographien. Besonderen Wert legte er dabei auf ein hohes Niveau der Abbildungen und des Drucks. Der Foerster-Garten in Bornim ist der wohl am besten dokumentierte, zugleich aber auch der bedeutendste Staudengarten in Deutschland, der während des gesamten 20. Jahrhunderts kontinuierlich unterhalten und weiterentwickelt wurde.

Der Senkgarten

„Der eingesenkte, von einer Rosenpergola umgebene Staudengarten ist ein für allemal so bepflanzt, daß er von Ende April bis Ende September reichlich in Blüte steht und beständig neue Bilder zeigt.“ (Foerster 1917: 26)

In den 1930er Jahren wurden der Senkgarten und Teile des Frühlingswegs durch Hermann Mattern umgestaltet. An der Konzeption wurde nichts Wesentliches verändert, die Böschungen wurden durch Mauern ersetzt. Der winterliche Aspekt wurde durch die Pflanzung von Gehölzen, v.a. Koniferen, verstärkt. In den Senkgarten zogen die neuen Phloxzüchtungen ein. 

Eine weitere Veränderung geschah durch den Umbau von Hermann Göritz 1960 bis 1961. Die axiale Ausrichtung des Senkgartens wurde verändert, die Treppen wurden zu den Seiten hin verlegt. Die Pergola war schon vorher baufällig und ist entfernt worden. Der Garten wurde jetzt durch eine Buxus-Hecke gefasst. Eine weitere Überarbeitung des Senkgartens fand schließlich 1983, nach Foersters Tod, durch Göritz und Herling statt.

Der Garten wurde zur BUGA 2001 in allen Teilen bis auf den Versuchsgarten wiederhergestellt.

Quelle: Karl-Foerster-Stiftung

Weitere Informationen unter:
www.denkmalschutz.de/denkmal/wohnhaus-und-garten-karl-foerster.html

Literatur

Norbert Kühn
mit Fotografien von
Ferdinamd Graf von Luckner

KARL FOERSTER GARTEN

Verlag Eugen Ulmer 2018

96 Seiten, 90 Farbfotos
ISBN: 978-3818603687

ANSCHRIFT

Karl-Foerster-Garten
Am Raubfang 6
14469 Potsdam-Bornim
Deutschland

© copyright Karl-Foerster-Stiftung