Walter Funcke 1907 - 1987

Walter Funcke

1907-1987
Garten- und Landschaftsarchitekt

In Funkes Person verknüpfen sich in ungewöhnlicher Weise gartenkünstlerische Aktivität und gesellschaftspolitisches Engagement. Funcke war einer der wenigen Gartenarchitekten, die während der Zeit der Weimarer Republik Mitglied der KPD waren. Aufgrund dieser Mitgliedschaft wurde er von den Nationalsozialisten in das Konzentrationslager Oranienburg gebracht.

Funcke kam 1929 nach Potsdam Bornim, arbeitete als Gartenbautechniker in der Abteilung Ausführung später im Entwurfsbüro bei der Karl Foerster Gartengestaltung bis zur Inhaftnahme 1937. Seit dieser Zeit war Funcke mit Karl Foerster, Herta Hammerbacher, Hermann Mattern und Hermann Göritz lebenslang eng verbunden.

 

20.11.1907 geboren in Scheelshof/Plön

1922-25 Gärtnerlehre in Hamburg-Nienstedt. Wandervogel, Arbeiterjugend

1927-29 Fachschule für Gartenbau und Gartengestaltung Oranienburg

1929 als Gartenbautechniker bei der Arbeitsgemeinschaft Foerster-Mattern-Hammerbacher zunächst auf Baustellen, später im Entwurfsbüro, ab 1936 als Büroleiter

1931 Beitritt zur KPD, deren Positionen er lebenslang verbunden bleibt. 1933 Verhaftung durch die Gestapo, für ein halbes Jahr im Konzentrationslager Oranienburg, Überwachung bis 1937

1938/39 Mitarbeit im Büro Mattern für die Gartenschau auf dem Killesberg in Stuttgart

1940-44 als Mitarbeiter Matterns bei Siedlungsplanungen in Polen und der Grünflächenplanung für Prag, Organisation Todt, Abteilung Landbau

1944-45 Militärdienst

1945-47 selbständiger Gartenarchitekt in Aspelhorn/Lüneburger Heide, Planungsgemeinschaft Bauhaus in Dessau

1947-51 selbständiger Gartenarchitekt in Potsdam, Gartenschau Erfurt, Bodenreformdörfer, Bebauungspläne

1951-54 Leiter der Abteilung Grünplanung im volkseigenen Betrieb für Industrieentwurf und Industriebahnbau

1954-59 Selbständiger Gartenarchitekt und Gründung der Fachgruppe Gartenarchitektur und Landschaftsgestaltung im Bund Deutscher Architekten der DDR, Kulturpark Babelsberg, Planungen für die iga Erfurt 

1959-65 Fachgruppenleiter der Gartenarchitekten im Büro für Gebiets-, Stadt- und Dorfplanung

1965-72 Leiter der ‚Brigade Landschaftsplanung‘ im Büro für Territorialplanung und Engagement in gesellschaftlichen Arbeitsgruppen. Erholungs- und Meliorationsplanung. Mitglied in der ständigen Arbeitsgruppe für sozialistische Landeskultur beim Ministerrat 

1972 Ruhestand, aber weiterhin gartenkünstlerische Aktivitäten

1974 Mitarbeit an der Rekonstruktion der Freundschaftsinsel

1976 Wettbewerb für die Gestaltung des Karl Liebknechtforums in Potsdam

Am 14.12.1987 starb Walter Funcke in Potsdam

Literatur

2013

Vroni Heinrich

Hermann Mattern. Gärten – Landschaften – Bauten – Lehre. Leben und Werk

Eine biographische Studie als Beitrag zur Fachgeschichte der Gareten- und Landschaftsarchitektur im 20. Jahrhundert

Universitätsverlag TU Berlin
508 Seiten
ISBN: 978-3-7983-2525-8

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