Gottfried Kühn 1912 - 2002

Gottfried Kühn knüpfte an die gartengestalterischen Ideen des „Bornimer Kreises“ um Karl Foerster an und entwickelte sie im Umkreis der westdeutschen Nachkriegs-Moderne fort. Ein Schwerpunkt von Kühns Tätigkeit waren Hausgärten, doch übernahm er darüber hinaus unterschiedlichste gartengestalterische und landschaftsplanerische Aufgaben: Innenhöfe, Dachgärten, Parks und Landsitze, Freizeitanlagen wie die Rheinuferpromenade der Stadt Mainz, die Freizeitinsel Köln-Porz-Zündorf und den Kurpark Bad Münstereifel, die Begrünung von Schulen und Hochschulen, darunter die Gesamt-Grünplanung für die Universität Köln und anderes mehr.

Kühn gewann zahlreiche Preise, vielfach bei Bundesgartenschauen seit den späteren fünfziger Jahren. Besonders ehrenvolle Auszeichnungen sind nicht zuletzt der Staatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg (l 963), der Hugo-Häring-Preis des Landes Baden-Württemberg (1970), der Karl-Foerster-Ring (1974) und der Kölner Architekturpreis, den 1975 mit Kühn erstmals ein Gartenarchitekt erhielt. Kühns Werk steht noch nah an der Gegenwart; wissenschaftliche Forschungen gibt es deshalb bisher nicht.

Gottfried Kühn 1912-2002

Lebensdaten

  • Geboren 28.5.1912 in Berlin, aufgewachsen auf dem Klostergut Steineck in der Neumark als Sohn eines Landwirts 
  • Besuch des Gymnasiums in Bad Freienwalde ab 1931 
  • 1930/31 war Gottfried Kühn Schüler von Karl Foerster in dessen Staudengärtnerei in Potsdam-Bornim, wurde in Berlin-Dahlem zum Gartenarchitekten ausgebildet und arbeitete in den dreißiger Jahren im Berliner Raum und in Ostpreußen. Er war beeinflusst von Hermann Mattern, Herta Hammerbacher, Walter Funke, Hermann Göritz. 
  • Von 1936-38 leitete er ein Filialbüro der Karl Foerster GmbH in Königsberg/Ostpreußen. 
  • Von 1939-45 war er Soldat und war zuletzt Kommandeur einer Panzerdivision. Im 2. Weltkrieg mehrfach schwer verwundet und kriegsversehrt, gelang es Kühn dennoch, als Gartengestalter und Landschaftsarchitekt eine enorme, viel beachtete Tätigkeit zu entfalten. 
  • 1949 Leitung des Büros von Mattern in Bonn 
  • 1951 Gründung eines eigenen Betriebs als Gartengestalter, den er bis 1984 leitete (Planung und Ausführung) in Köln-Marienburg; während dieser Zeit Mitwirkung an der Grüngestaltung der Bundesbauten 
  • 1959-1979 Planungsbüro in Köln-Hahnwald 
  • Am 8.7.2002 gestorben in Niefern-Öschelbronn bei Pforzheim

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